Stimmen zum Buch
»Der Dichter Andreas Altmann gehört zu einer Generation, für die Täuschung Teil der Geschichte ist – einer Täuschung, der er im Elementarraum der Natur auf den Grund zu gehen sucht...
Seit Mitte der 90er Jahre ist er zu einer der eindringlichsten lyrischen Stimmen avanciert, die für genau geschaute, tiefenscharfe Gedichte steht. Ihre Wahrnehmungsstreifzüge legen den doppelten Boden frei, auf dem Natur sich uns offenbart: dem von Geschichte und Erinnerung – und dem der Sprache, der Natur erst benennbar macht und uns zugleich wieder von ihr trennt.«
Tagesspiegel | Jan Volker Röhnert | März 2014
»Jedes Wort in Altmanns Gedichten ist einfach und verständlich, und dennoch treiben die Worte immer heraus aus dem Konkreten, dem sie entstammen. Sie kommen in andere Gebiete abhanden. Wie leicht ihm das alles scheinbar fällt! Die Bilder, von hoher Intensität, schweben. Willkürlich. Willkommen. Und doch bündelt jedes Gedicht in großer Strenge eine einzige Geschichte. Kirschblüten und Buschwindrösschen sind in diesem Band trotz des lichten Titels eine Seltenheit.«
Perlentaucher | Marie Luise Knott | Februar 2014
»Als echter Wortmagier erweist sich Altmann stets dort, wo er das Überregionale ins Regionale holt,
wo er ein Stück Welt kartographiert, indem er es auf der Heimat abbildet.
Auch seine Überblendungen der Wirklichkeit mit Fiktionen muten meisterlich an.«
mdr figaro | Ulf Heise | März 2015
»Diese Gedichte gehen dem Leser nach, saugen ihn an und auf ...
Wer sich einläßt auf die berückende Art des Schauens und Schreibens,
gerät in eine lyrische Welt, die sich in alle erdenklichen Richtungen öffnet,
Raum bietet für vielfältige Gedanken, die besticht durch die hohe Kunstfertigkeit des Dichters,
die einfachen Dinge hervorzuheben und ungewohnt zu verknüfen.
Das nimmt gefangen und macht neugierig auf mehr.«
Ort der Augen | Christiane Schulz | Dezember 2014
»Lässt man sich in Altmanns Bildwelten weisen, befindet man sich sogleich in einem furiosen Universum aus intensiven Texten und Tönen. Ein Universum, das dem Alltag entspringt, dessen – von vielen meist unbeachteten – minimalen Besonderheiten, objets trouvés gleich. Dazu dieser perlende Klang, dieser stimmige Rhythmus – damit verdichtet es sich zum gültigen, zum großen Bild.«
Buchkultur – Das internationale Buchmagazin Juni / Juli 2014
»Im Schrittmaß des Wanderes reihen sich die Sätze aneinander. Den komplizierten Zusammenhamg von Erinnerung, Herkunft und Generationengespräch und die widersprüchliche Schönheit dieser Verse stiften die Bilder und Klänge. ... Man möchte sich verlaufen in den Bildwelten, die einem auf merkwürdige Weise vertraut sind, vielleicht aus Kindheitstagen..«
Süddeutsche Zeitung | Insa Wilke | Novemer 2014
»Seine Gedichte hinterfragen die gewohnten Muster – kehren Abläufe um oder hebeln die alltäglichen Ideen
und die Verknüpfungen der Logik einfach aus ... Es sind meist vollständige Sätze, in die Andreas Altmann seine Bilder einfügt.
Doch an jedem Zeilenende wird die Vorstellung neu ausgerichtet, und der Takt entlockt den Wörter Atmosphären.
Seine Bilder von Landschaft sind immer schon Teil einer inneren Bewegung, die sich jener herzgegend widmet, die gleich im ersten Gedicht besungen wird.«
Neue Zürcher Zeitung | Juli 2014
»Seine Gedichte untersuchen die Anatomie der Erinnerung. Natur und Landschaft werden nicht aus der Anschauung beschrieben,
ihre Vergänglichkeit wird metaphorisch gedeutet ... Altmanns lichte Lieder gehören zu jenen Gedichten,
die einem nachgehen. Beim wiederholten Lesen mischen sie sich ein. Viele dieser Gedichte sind Meditationen.
Sie schwingen ein auf eine Kommunikation jenseits der Sprache.«
Ostragehege | Axel Helbig | September 2014
»Wer sich auf Andreas Altmanns Lyrik einlässt, wird überrascht sein, wie ihm Zeit zuwächst, Zeitfenster sich öffnen, von denen man nicht einmal ahnte, dass sie inmitten von Klingeltönen, Statusmeldungen und Sonderangeboten überhaupt existieren. Er wird seine Wahrnehmung neu definieren, wie der Dichter ›fäden aus gedichtnistüchern‹ ziehen und den ›augen lauschen‹, denn ›in jedem gedicht ist ein schweigen zu hören.‹«
Kreuzer, Thomas Böhme, Mai 2015
»In diesen Versen zieht alles flussaufwärts.
Noch stärker als in früheren Bänden tasten die
Gedichte der anatomie der erinnerung
nach. Altmann, der 1963 in einem kleinen
Ort in Sachsen geboren wurde, erkundet
versandete Areale, aber auch die Schleifspuren
der eigenen Geschichte.«
Stuttgarter Zeitung | Oktober 2014
»Das Geflecht, das Altmann in seinem jüngsten Band entwirft, reicht über die Ränder der einzelnen Texte hinweg,
umspannt das sorgfältig gestaltete Buch als Ganzes, und man ahnt die unterirdischen Ströme ...
Das Verhältnis von Sicherheitsbedürfnis und Neugier, von Aufbruch und Einkehr, von Natur und Menschengeschaffenem wechselt, schillert. Es gibt wiederkehrende Motive, auch ihnen wohnen immer wieder
andere Bedeutungen inne ... Und all das in wunderbar schwingender, tönender, farbiger Sprache, die der Zeit zu befehlen scheint, nur ganz
langsam von ewigem Moment zu ewigem Moment zu rücken.«
Sächsische Zeitung | August 2014 | Gundula Sell
»Altmann beherrscht einen der schönsten Kunstgriffe der Poesie, er kann aus einfachen Beobachtungen flirrende, melancholisch samtene Bilder machen. Es sind dies hingetupfte Impressionen, von denen einzelne Sätze oft einprägsam hervorstechen, sich jedoch ohne weiteres in den additiven Fluß des Gedichts einfügen ...
Doch geht die Wahrnehmung bzw. deren Aufzeichnung nie soweit, daß eine absurde oder überwirkliche Welt entstünde; Altmann ermöglicht bloß eine Erweiterung unserer Wahrnehmung, er gibt den Dingen eine geheimnisvolle Frische, und das hat zuletzt etwas beinahe Schamanenhaftes.«
Fixpoetry | Jürgen Brôcan | März 2014
»Andreas Altmann ist ein Wortmaler Sein genauer Blick gilt dem Detail und damit der Totale von Erinnerungslandschaften durch die Geschichte mit ihren Geschichten gegangen ist. Da ist nichts Gestelztes, nichts Vordergründiges. «
SAX | Stadtmagazin | April 2014
»Es sind Bilder, die manche sagen lassen, dass es einen Altmann-Sound gäbe. Und es gibt ihn, unbestreitbar. Er macht die Sogwirkung der melancholischen, bildreichen, schlichten, naturverbundenen, erinnernden, geheimnisvollen, leisen Gedichte aus.«
angezettelt | Sibille Tröml | Mai 2014
»Die lichten Lieder der Bäume liegen im Gras und scheinen nur so ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss, bei dem viel zwischen den Zeilen steht, und vieles wohl auch zwischen den Wörtern. Vieles von dem, was in diesem Buch steht, findet sich im eigenen Kopf, zum Teil aber auch im wunderschönen, erneut von Miriam Zedelius stammenden Cover-Artwork wieder.
Eine Verknappung im Aufbruch, eine zu vielen Seiten offenporige Geschlossenheit, die Altmann in meinen Augen zu einem legitimen Nachfolger Karl Krolows macht.
Ein großer Wurf und für mich über jeden Zweifel erhaben.«
Titel-Kulturmagazin | Stefan Heuer | Oktober 2014
»Alles wirkt in merkwürdiger Art verzaubert, die Bilder erscheinen bizarr, worauf schon der Titel des Gedichtbandes in seiner Mehrdeutigkeit einstimmt. Man mag diesen Stil magisch nennen oder auch surreal, mag von magischer Poesie sprechen, gar einem Altmann-Sound, und von letzterem mit einiger Berechtigung, denn Vergleichbares dürfte sich in der zeitgenössischen deutschsprachigen Dichtung kaum finden lassen. «
Signaturen | Jayne-Ann Igel | März 2014
Mit dieser neuen Veröffentlichung beweist uns der 1963 geborene Dicher enreut, wie man in der Konzentration auf wenige Motive grenzenlose Fülle schaffen kann.
Der durchdacht komponierte Band endet mit einem Bekenntnis zu Anspruch und Möglichkleiten von Lyrik, das uns mit der prägnanten Schlusswendung entlässt: „nicht jeder schlüssel öffent eine tür. / nicht jedes gedicht ist ein gedicht.“
Dresdner Neueste Nachrichten | Tomas Gärtner | März 2014
Der Band beeindruckt durch eine faszinierend klare Bildsprache und atmosphärische Dichte, mit der Lebensfragen aus oft winterlichen Landschaften erwachsen.
Ihre Stille wird in den Worten hörbar.
Palmbaum – Literarisches Journal | Martin Straub, März 2014
Mit dem Band Die lichten Lieder der Bäume liegen im Gras und scheinen nur so folgt der preisgekrönte Lyriker zum einen seiner Poesie der Verluste, einer sensiblen, vielschichtigen Weltbetrachtung, bringt aber auch neue Töne zum Klingen. Schüsse knallen, Köpfe rollen, oft bricht das Eis, noch öfter friert das Wasser zu – es ist oft kalt und neblig und leise in diesen Gedichten, und der Tod ist allgegenwärtig. Dies hat damit zu tun, dass der Dichter sehen, hören, fühlen kann wie kaum ein anderer.
Freie Presse | M. Zwarg | März 2014
»Immer wieder verzaubert einen Andreas Altmann mit mysteriösen, suggestiven Sätzen, die mehr bedeuten als sie sagen. ... Seine Gedichte sind sehr klar strukturiert, ebenso der streng gebaute Band im Ganzen. Immer wiederkehrende Motive und Echos verklammern die Einzeltexte untereinander zu einer Art Sinfonie.«
Nürnberger Nachrichen | Helmut Haberkamm | Februar 2014