Stimmen zum Buch
»In das mediale Rauschen hinein setzen Thilo Krauses ruhig gehende Verse einen Kontrapunkt: Mit wenigen Worten und unprätentiöser Sprache fängt dieser genaue Beobachter Stimmungen und Lebenssituationen ein und verwandelt sie in Sprach- und Klangbilder von großer Tiefenschärfe. Das Gedicht wird hier zum Ort,
um die Dinge ganz zu lassen.«
Jury des Clemens Brentano Preises (2016)
»Krauses Verse zeugen von genauer Beobachtungsgabe und tiefer Musikalität. In ihrer Kontemplation und Gelassenheit, aber auch in ihrem Sinn für überraschende Wendungen erinnern sie oft an chinesische Gedichte der Tang-Zeit. ... Thilo Krause pflegt eine Ästhetik der Schlichtheit. Seine Texte ruhen ganz in sich selbst. Sie kommen ohne Pathos aus. Ihre Welt ist der Alltag, in dem sich indes immer wieder kleine Epiphanien ereignen. Wir verstehen jedes Wort und kommen gleichwohl aus dem Staunen nicht hinaus.«
Manfred Papst, Laudatio Brentano-Preis (2016)
»Auch der zweite Gedichtband von Thilo Krause setzt auf stille Betrachtungen und ruhige Sprache und lädt ein, selbst anders zu schauen. ... Das Alltägliche wird gelobt. Gerade die Fähigkeit Krauses, aus allem ein Gedicht zu formen, ohne angestrengt zu klingen oder etwas aufzudrängen. Diese Ruhe findet sich auch in seinem neuen Gedichtband
Um die Dinge ganz zu lassen, auch wenn er hier seine Intensionen deutlicher zur Geltung bringt.«
Radio mephisto (2015)
»Thilo Krauses Gedichte lesen sich wie eine magische Inkantation der Welt, deren Schönheit gerade in ihrer Vergänglichkeit besteht. Umwerfend schön und bestechend klug erzählen sie von den großen Fragen, während sie aufs Kleine schauen.«
Literaturkomission der Stadt Zürich (Dezember 2015)
»Mein Tipp ist das Buch
Um die Dinge ganz zu lassen. Das sind sehr schöne Miniaturen des Alltags. Am eindrücklichsten sind die Gedichte und die Gedanken an die eigenen Kinder, aus der Sicht der Kinder, gespeist von den Kindern. ... Der zugeneigte Blick auf den Lebensanfang scheint aus dem Wissen um den eigenen Abschied zu entstehen.«
Susanne-Marie Wrage | Radio SRF 2 Kultur (Juni 2015)
»Krause nähert sich den Dingen mit seiner eigenen Sprache. Die Gedichte gedenken der Toten, loten die Grenzen aus zwischen Schlaf und Traum und nähern sich ruhig und eindringlich, genügsam und genau dem Moment. Sie beziehen sich auf die Aussenwelt, sie oszillieren zwischen konkreter Anschauung und Reflexion, Erinnerung und Erfahrung der Zeitlichkeit. Es ist dies eine neue lyrische Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartslyrik, die wir mit höchster Aufmerksamkeit belauschen.«
I. Wirtz Eybl | Literaturkommission Kanton Zürich (Sept. 2015)
»
Und das ist alles genug hiess 2012 das poetische Debüt des an der ETH Zürich lehrenden Autors Thilo Krause. Das damals gegebene Versprechen löst er auch im neuen, zweiten Band Um die Dinge ganz zu lassen ein. Gelassen und wachsam treibt er seine Poesie weiter. ... [Krause] beherrscht das lyrische Repertoire: mal als Miniatur zart hingetupft, mal narrativ flächig, mal wach beobachtet und in innere Traumbilder übersetzt. ... Erinnerungen und Erlebnisse, Begegnungen und Assoziationen durchdringen einander und hinterlassen kleine Lücken und zarte Verschiebungen. Ihnen gemeinsam ist die Gelassenheit, mit der der Dichter den Welten innen und aussen entgegentritt und sie in Verse fügt.«
Beat Mazenauer | Viceversa Literatur (Juni 2015)
»Thilo Krause meidet Reim, Worthülsen und komplexe Satzgeflechte, vielmehr liegt es ihm, mit knappen Worten ein situatives Bild zu entwerfen, das sich meist über sinnliche Reize und Stimmung entfaltet. Die Stärke von Thilo Krauses Gedichten liegt darin, die fragil-flüchtigen Augenblicke des Lebens, die allzu häufig unbeachtet bleiben, mit präzis-poetischen Worten und eindringlicher Nähe zu vergegenwärtigen.«
Mirjam Kappes | Kulturport (April 2015)
»Thilo Krause geht es zunächst um die Dinge selbst, dann erst um die Dichtung; die Dinge werden nicht missbräuchlich als Quellen für die Poesie angezapft. Die nächste Umgebung, die familiären Beziehungen reichen ihm, es braucht nicht die klingenden, mondänen Namen, um einen unendlichen Raum zu öffnen, um Weite ins Gedicht zu lassen.
Deshalb vielleicht sind seine Gedichte direkt und aufrichtig, und dies mit einer hohen Kunstfertigkeit, die das Einfache delikat zu ziselieren versteht. Sie zu lesen wird zum Staunen darüber, welches poetische Potential in der nächsten Nähe steckt.«
Fixpoetry | Jürgen Brôcan (2015)
»Lo sguardo di Thilo Krause naviga nel naturale scorrere della vita. Qui incontra oggetti - anche poco appariscenti - che trovano spazio all'interno dei suoi versi. Le immagini che ne nascono sono un condensano di emozioni che spingono il lettore alla riflessione.«
Manuele Ferrari | Radio Svizzera Italiana RETE 2 (Maggio 2015)
»Er betreibt Exerzitien der Dingästhetik: Thilo Krause, seines Zeichens Wirtschaftsingenieur, ist ein feinsinniger Beobachter. Er findet im Wechsel des Lichts, in den Formen des Windes im Gras, in der Spiegelung der Welt in einem Tautropfen sein lyrisches Material. Und er gibt diesem Material die Form unaufgeregter Aperçus: Es sind Schlaglichter mit Tiefenperspektive, aber ohne Tremolo. Schlicht gesagt: Krauses Gedichte sind umwerfend schön und bestechend klug. Sie erzählen von den grossen Fragen, während sie aufs Kleine schauen.«
Literaturkommission der Stadt Zürich (Dezember 2013)