Stimmen zum Buch
Wir befinden uns im freien Fall, von Satz zu Satz, von gegenständlicher Welt in die der Träume. Sicher ist in Hans Thills Lyrik nur, dass nichts sicher ist. Im unentwegten, surrealen Spiel des Schalks der deutschsprachigen Lyrik tritt ein selten gewordenes Gut in einer zunehmend politischen Gegenwartsdichtung zutage: Komik. Wer in ihr Oberflächlichkeit am Werk sieht, der irrt. Sie ist, wie die Könnerschaft des 1954 geborenen Autors beweist, das beste Mittel, um Abgründe inmitten vermeintlicher Heiterkeit sichtbar zu machen.
Berliner Zeitung, Björn Hayer
In diesem fantastischen und auch in der Ausstattung exzellenten Gedichtbuch findet man keinen einzigen abgenutzten, durch übermäßigen Gebrauch tauben Vers, alles wirkt ungemein frisch und konsequent »gegen die Leserichtung, mit der gerechnet wird« (Pastior) gesetzt. ...
Der
heisere Anarchimedes, den der Titel des Gedichtbands aufruft, ist dabei eine Mischfigur aus dem antiken Mathematiker Archimedes und dem freiheitsliebenden Anarchisten Michail Bakunin. Von Archimedes borgt sich Thill dabei eine ausgeprägte Vorliebe für Zahlen, die in den Gedichten nicht nur Abschnitte markieren, sondern selbst Bedeutungsträger sind. Innerhalb dieser eigenwilligen Abzählreime blitzen immer wieder fantastische kleine Geschichten auf.
Signaturen, Michael Braun
Was diese Gedichte auszeichnet, das zeigt schon der Titel des jüngsten Lyrikbandes des Heidelberger Autors und Übersetzers Hans Thill an.
Der heisere Anarchimedes heißt er und bietet eine anspielungsreiche Wortkombination auf: Unordnung und Widerstand (Anarchie) trifft auf überlegte, bildungsbewusste Planung und Komposition, für die der antike Mathematiker und Mechaniker Archimedes steht. Und nicht heiter, souverän wirkt dieser hier, sondern ist nicht gut bei Stimme, heiser eben, wodurch die Ironie einen gebührenden Platz erhält.
Mannheimer Morgen, Thomas Groß
Wer den Heidelberger Lyriker und Übersetzer Hans Thill zuvor schon gelesen hat, wird sein poetisches Verfahren wiedererkennen, das Prinzip der Überraschung, der ungehörigen Kombination. Die Welt korrespondiert bei ihm mit ihren Bruchstücken mit den Trouvaillen des Belesenen, folglich erinnert er auch an die
Ästhetik des Widerstands.
Rhein-Neckar-Zeitung, Franz Schneider
Im Poetenladen Verlag erscheint
Der heisere Anarchimedes, der neue Gedichtband des verdienten Hans Thill. Dessen mögliches sprachliches alter ego, der Anarchimedes, zwischen Genialität, Anarchie außer Puste, liefert in dem vielkapiteligen Buch eine Menge fantastisch-verschmitzter Sprachkunst, die in den besten Fällen unwiderstehlich zusammenfällt, der man sich nicht entziehen kann, frech und immer einen Schritt voraus.
Fixpoetry, Jonis Hartmann