Stimmen
Wenn diese Lyrik etwas zu fassen bekommt, dann die Ambivalenzen. Und dort kommt sie ganz zu sich selbst.
Falter / Wien | Kirstin Breitenfellner
Melancholie ist der Tenor, vor Sentimentalität bewahrt durch kühle Wortkonstruktionen. ... Es bestürzt, wie die 1966 in Mannheim geborene Autorin zeigt, dass ein Mensch, der Worte ernst nimmt, daran zerbrechen kann.
Darmstädter Echo
Gäbe es eine Auszeichnung für die Beherrschung der leisen Töne, Martina Weber hätte sie verdient. Sachte, wie auf Zehenspitzen, schleichen sich ihre Verse in die Gedanken
In ihren Gedichten beobachtet Martina Weber mit einem unglaublichen Scharfsinn selbst banale Dinge wie etwa Regentropfen und bereichert diese Betrachtungen mit einer philosophischen Betrachtungsweise sowie präzisen und knappen Formulierungen
Mannheimer Morgen
Die 56 Gedichte kreisen immer um das, was sich entzieht ... Dabei liest man über die Verse Webers unberechtigterweise anfänglich nur allzu schnell hinweg. Dies liegt an der besonderen poetischen Sprache Martina Webers. Immer ist sie unprätentiös, muss sich nie selbst exponieren, um Bedeutsamkeit vorzutäuschen. Wodurch sie besonders brillant wird, denn es ist diese Leichtigkeit, gekoppelt mit einer inhaltlich beeindruckenden Präzision, die eine poetische Diktion entstehen lässt, die in der vorliegenden Form selten zu finden ist.
Luxemburgische Tageszeitung Tageblatt | Raoul Walisch
Auffällig ist, wie Martina Webers Gedichte mal mehr, mal weniger lichtdurchlässig sind. Licht ist eines der entscheidenden Grundmotive in dieser Lyrik. Licht wird hier zum Symbol, zur Metapher, zur fundamentalen poetischen Kategorie, ohne die Dichtung letztlich uninspiriert, ja unerleuchtet bleiben muss ...
Diese Lyrik ist weltbewusst und lebenserfahren, obwohl sie nur sehr selten biografisch wirkt. Und damit zieht sie den Leser in ihren Bann, lockt ihn zur genauen Wahrnehmung von hellen und dunklen Momenten und ruft ihn so zur Bewahrung des Lichts auf; zur Erinnerung an einen Rohstoff, der aus unserer Welt möglicherweise längst verschwunden ist, vielleicht niemals existiert hat, aber gerade deshalb poetisch herägestellt werden muss.
Faust Kultur | Peter Kapp )
Das ist wirklich gute Lyrik. Diese Texte kommen leise daher, sie spielen mit Details, mit kleinsten, feinen Beobachtungen. Die spielen mit uns, mit unserer Sicht auf die Dinge, auf die Bewegungen und die Welt der Dinge. Martina Weber führt uns durch unsere kleine, große Welt – mit ihren Wörtern, mit ihrer kunstvoll geführten Syntax.
Titel Kulturmagazin | Christoph Schwarz
Dass Martina Weber weiß wovon sie redet, wenn sie über Lyrik spricht, beweist sie seit über zehn Jahren. ... Erst jetzt liegt ihr Debüt als Lyrikerin vor, und es trägt den assoziationsreichen Titel
erinnerungen an einen rohstoff. Welcher Rohstoff ist da gemeint? Es kann die Sprache sein, die erst in Form gebracht, Gedanken lenkt, es kann aber auch das Selbst gemeint sein, ein Kern in jedem von uns, der noch unberührt ist von Erfahrungen, Enttäuschungen und Kompromissen.
„erinnerungen an einen rohstoff“ ist ein kluges Buch geworden. Ein stilles Buch, unauffällig und tief. Das Warten hat sich gelohnt, hier ist alles reif und tief und notwendig.
fixpoetry | Elke Engelhardt
Es sind die Momente von unverstellter Natur und Natürlichkeit und des Fühlens, die immer wieder hervorblitzen, später aber auch der melancholische Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen, in denen immer die Enttäuschung zu wohnen scheint und daher das Festhalten (auch das Erinnern) einzelner Glücksmomente.
cineastentreff | Gerrit Wustmann
Martina Weber, 1966 in Mannheim geboren, ist Juristin. Das erklärt einiges. Mit großer Präzision und gestochen scharfer Sprache erfasst sie die Zusammenhänge des Zusammenhanglosen und arbeitet die Empfindungen zwischen dem Ereignis und seiner Beobachtung heraus.
Der Name des Buchs ... trifft den Kern. In einem halb nüchternen, halb sehnsüchtigen Rückblick auf eine Zeit, als die Ressourcen noch unbearbeitet, unverbraucht und ursprünglich waren, können wir unsere Position im Koordinatensystem ausmachen.
justament | Marc Nüßen